Lange hat es gedauert. Nun ist sie endlich wieder da. Die historische Viermastbark PEKING kehrte nach erfolgreicher Restaurierung heim in ihren Heimathafen.
Die am 25. Februar 1911 bei Blohm + Voss vom Stapel gelaufene und an die Reederei F. Laeisz abgelieferte PEKING verkörpert mehr als einhundert Jahre Schiffsgeschichte. Sie gehörte zu den letzten großen Frachtseglern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts dank ihrer Geschwindigkeit, Sicherheit und Präzision noch gegen Dampf- und Maschinenschiffe antreten konnten. Das bewies sie auf Salpeterfahrt nach Chile und vor allem bei den insgesamt 34 Fahrten rund um Kap Hoorn. Erst als die Nachfrage nach Salpeter sank, weil Düngemittel und Munition mit neuen industriellen Verfahren kostengünstiger hergestellt werden konnten, verlor sie ihre eigentliche Aufgabe.
Künftig wird der letzte der "Hamborger Veermaster", der nun wieder Hamburg prägen wird, sich zum Leitobjekt des Deutschen Hafenmuseums wandeln, das in Sichtweite zur Elbphilharmonie eröffnet werden soll. Voraussichtlich ab Frühjahr 2021 wird er zu besichtigen sein.
Mit diesem Museum entsteht in der größten Hafenstadt Deutschlands ein Ort, an dem technische, soziale und kulturelle Fragestellungen rund um das Thema Hafen als Knotenpunkt einer globalisierten Wirtschaft behandelt werden. 90 Prozent des Welthandels finden auf dem Seeweg statt. Die Häfen dieser Welt bilden somit die logistische Kette des globalen Handels, dessen integraler Bestandteil einst auch die PEKING war.
Die Geschichte der PEKING
- 1911: Stapellauf bei Blohm+Voss in Hamburg.
- 1911: Erste Fahrt unter Kapitän Hinrich Nissen. Rückkehr mit Salpeter aus Chile nach Europa.
- 1920: Überführung nach London unter Kapitän Heinrich August Georg Oellrich. Nach dem Vertrag von Versailles muss die PEKING an Italien als Reparationsleistung abgetreten werden.
- 1923: Die Reederei F. Laeisz kauft das Schiff für 8.500 englische Pfund Sterling zurück. Die PEKING wird wieder in der Chile-Fahrt eingesetzt.
- 1932: Verkauf an die Shaftesbury Homes and Arethusa Training Ship Co. in England für 6.250 Pfund Sterling. Umbau zum stationären Schulschiff. Umbenennung in ARETHUSA.
- 1974: Verkauf an das South Street Seaport Museum in New York für 70.000 Pfund Sterling.
- 1975: Die ARETHUSA wird nach New York geschleppt und erhält den Originalnamen PEKING zurück.
- 2002: Beginn der Verhandlungen über eine Rückführung nach Hamburg durch Mitglieder des heutigen Vereins der Freunde der PEKING.
- 2015: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschließt, die PEKING als Teil des geplanten Deutschen Hafenmuseums nach Hamburg zu holen.
- 2016: Die Stiftung Hamburg Maritim wird mit der Rückholung und Restaurierung der PEKING beauftragt.
- 2017: Nach Überführung der PEKING von New York nach Deutschland beginnen die Restaurierungsarbeiten auf der Peters Werft in Wewelsfleth.
- 2020: Die Restaurierungsarbeiten auf der PEKING werden fristgerecht abgeschlossen. Die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) wird neue Eigentümerin des Schiffes. Die PEKING wird an den Bremer Kai im Hamburger Hansahafen verholt.
- Geplante Eröffnung des Deutschen Hafenmuseums zwischen 2023 und 2025.