Heute Testfahrt mit "Hamburg by Rickshaw" auf dem neuen Radweg auf der Reeperbahn. Hamburgs neue Rotlicht-Fahrradmeile. Angesagt sind mehr Mobilität in allen Lebenslagen, mehr Gelegenheit für Erlebnis, Körperkultur und interaktive Freizeitgestaltung. Im Hintergrund das St. Pauli Theater und die älteste Polizeiwache der Welt, die Davidwache mit Verantwortung für nur 0,92 Quadratkilometer sowie 14.000 Kiez-Bewohner. Auf "Halbeins" der Eingang zur Herbertstraße.
Die andere Seite: Hilfreich wäre eine Protected Bikelane, denn Kevin, Mehmet und Uwe kommen schon mal von rechts, weil sie auf der einzigen Autofahrspur nun keinen Platz mehr für Überholmanöver sehen. Überdies teilt sich Karlheinz mit seinem Reisebus, für ihn ist dies die Busspur, teilweise den Fahrstreifen mit dem Radverkehr. Er hält an, er parkt, er stellt die Warnblinkanlage an und zeigt seinen Fahrgästen, bis zu zehn Minuten sind ihm erlaubt, die Sehenswürdigkeiten, inkl. Bordsteinschwalben. Der Radweg, die Verlaufsform, ist damit dicht. Die Folge: Der Radfahrende wirft sich todesmutig nach links in den laufenden Autoverkehr ... (wobei im Unfallprotokoll, dies wäre nicht die neurolinguistische, sondern morphologisch-grammatikalische Pointe, das Opfer bzw. substantivierte Partizip Präsens Aktiv doch wohl wieder zum Radfahrer transformiert werden müsste, denn es wäre mit einiger Sicherheit davon auszugehen, dass der vormals Radfahrende, wenn er stürbe, nicht zugleich noch Rad fährt).
Fazit: Guter Versuch!
PS: Ein Jahr später beginnt der Bau für den Radwegstreifen in der Gegenrichtung (s. Filmbeitrag des NDR vom 17.10.2023 mit Rikscha nach 0:31 min). Auch hier wäre eine Protected Bikelane hilfreich. Gleichwohl scheint sich der Verkehr auf die neue Rotlicht-Fahrradmeile eingestellt zu haben. Insofern relativiere ich gern meine Kritik (s.o). Rad- und Rikschafahrer haben es nun besser. Das größte Problem bleiben die Glasscherben.