Es war einmal ein Land, vor langer Zeit, wo die Menschen ganz einfach lebten. Wenn sie auf eine Weide schauten, sagten sie: "Oh, schau, eine Kuh!" Und dort: "Ein Pferd!" Schon die kleinen Kinder wussten, wie eine Kuh oder ein Pferd aussah.
Eines Tages hatte der Kaiser dieses Landes eine seltsame Idee. Er beschloss, alle durcheinanderzubringen, und sagte: "Ab jetzt kann eine Kuh auch ein Pferd sein. Und ein Pferd kann eine Kuh sein."
Am Anfang lachten die Leute nur und schüttelten die Köpfe. "Das ist doch Quatsch! Eine Kuh ist eine Kuh, und ein Pferd ist ein Pferd. Das weiß doch jedes Kind!"
Aber nach und nach begannen immer mehr Menschen, darüber nachzudenken. "Vielleicht hat der Kaiser recht. Er ist klüger als wir. Wenn er sagt, eine Kuh kann ein Pferd sein, dann muss da was dran sein."
Bald trauten die Menschen ihren eigenen Augen nicht mehr. Wenn sie eine Kuh sahen, sagten sie: "Vielleicht ist das doch ein Pferd?" Und wenn jemand sagte: "Nein, das ist eine Kuh, das sieht man doch!", dann wurden sie böse und zweifelten an seinem Verstand.
Der Kaiser sah das und war zufrieden. Er ging zurück in seinen Palast und lachte und lachte.
In einem fernen, bunten Land lebten viele verschiedene Tiere und Menschen friedlich zusammen. Eines Tages geschah etwas sehr Seltsames: Eine Herde frecher Affen kam vorbeigelaufen. Sie sprangen von Baum zu Baum, lachten und riefen: „He, schaut her! Wir sind jetzt Menschen, weil wir uns so fühlen!“
Die Menschen im Land waren sehr erstaunt und auch ein bisschen begeistert. „Wie lustig,“ dachten sie, „Affen, die sich wie Menschen fühlen! Das ist ja spannend!“
Kurz darauf kam ein Rudel Wölfe aus dem Wald getrottet. Sie heulten in den Wind und sagten: „Wir fühlen uns heute als Schafe, ganz flauschig und friedlich!“ Die Menschen fanden das erst sehr unterhaltsam. „Wölfe, die sich wie Schafe fühlen? Was für eine verrückte Welt!“
Doch als die Wölfe dann plötzlich auf die Weide liefen und dort ein friedliches Pferd und eine freundliche Kuh angriffen, wurde es allen ganz bang ums Herz. Die Freude und Begeisterung verwandelten sich in Sorge. Die Menschen merkten, dass es gefährlich sein kann, wenn jeder nur so tut, als sei er etwas anderes, ohne darüber nachzudenken, was das bedeutet.
Da besann sich auch der Kaiser des Landes und rief: „Wir müssen unsere Schäflein nun ins Trockene bringen!“ Und so kümmerten sich die Menschen wieder um das Wohl ihrer Tiere und schützten sie, damit alle in Frieden leben konnten – die Affen, die Wölfe, die Schafe und natürlich die Menschen. Und von da an achteten sie sehr darauf, wer wirklich was war und wer nur so tat als ob.
"2 + 2 sind manchmal 5, Winston, je nachdem ob die Partei das will oder nicht." (1984)
Es war einmal in einem bunten Land, in dem Zahlen lebendig waren. Die Zahlen lebten zusammen und halfen den Menschen dabei, all ihre täglichen Aufgaben zu erledigen. Es gab eine fröhliche 1, eine freundliche 2, eine flinke 3 und viele andere Zahlen, die sich gerne gegenseitig halfen.
Eines Tages kam der weise alte Zahlenmeister O’Brien zu Besuch. Er hatte ein geheimnisvolles Lächeln und trug immer einen großen, glitzernden Hut. Die Zahlen waren neugierig und fragten ihn: „Meister O’Brien, warum trägst du diesen tollen Hut?“
O’Brien lächelte und antwortete: „Nun, mein Hut hat einen besonderen Zauber. Er kann die Zahlen verändern, je nachdem, was gerade gebraucht wird.“
Die Zahlen waren erstaunt und wollten wissen, wie das funktioniert. Meister O’Brien erklärte: „Manchmal, wenn es notwendig ist, kann 2 + 2 ein bisschen anders sein. Zum Beispiel, heute kann das 5 sein, wenn des Teufels Großmutter das so möchte.“
Die Zahlen waren verwirrt und fragten sich, wie das möglich sein konnte. „Wie kann 2 + 2 auf einmal 5 sein?“ fragte die neugierige 4.
Meister O’Brien nahm seinen Glitzerhut und erklärte: „Stellt euch vor, ihr seid bei einem Fest, und es fehlen ein paar Kekse. Wenn 2 + 2 normalerweise 4 ergibt, dann könntet ihr eine zusätzliche Keksportion gut gebrauchen, um alle Gäste glücklich zu machen. Also sagen wir in diesem Fall einfach, dass 2 + 2 gleich 5 sind, damit wir genug Kekse für alle haben.“
Die Zahlen begannen zu verstehen und fanden den Gedanken spannend. Sie lernten, dass es manchmal in der Welt der Zahlen besondere Momente gibt, in denen Dinge ein bisschen anders laufen können, um allen zu helfen.